Das System EinkaufsFuchs: Serviceleistungen und Kostenfaktoren

Häufig wird der EinkaufsFuchs lediglich für ein ‘einfaches’ elektronisches Gerät gehalten, vergleichbar etwa mit einer Punktschriftzeile oder einem elektronischen Vorlesegerät für Blinde. Aus diesem Grund möchten wir hier einmal die notwendigen, umfangreichen (und kostspieligen) Serviceleistungen ‘hinter dem EinkaufsFuchs’ aufzeigen.

Der EinkaufsFuchs ist beileibe kein “Einzelgerät”, sondern ein integriertes System, das einerseits aus einer elektro-mechanischen (materiellen) Komponente besteht, dem “EinkaufsFuchs” eben – und das andererseits kontinuierlicher, aufwändiger und wichtiger Serviceleistungen bedarf. Ohne diesen Service könnte der Einkaufsfuchs seine Funktion gar nicht, oder nur höchst ungenügend erfüllen.

Zu den Serviceleistungen gehören einsichtigerweise vor allem die ständige Kollektion der Artikeldaten von bisher ‘unbekannten’ Produkten oder solchen, die erst seit Kurzem im Handel erhältlich sind. Diese Informationen tragen wir von einer mehrstelligen Zahl von Herstellern, Anbietern und Distributoren zusammen. Die gesammelten Daten erfordern eine semi-automatische und teilweise sogar manuelle Aufarbeitung, um sie in eine sinnvolle, verständliche und “vorsprechtaugliche” Form zu bringen.

Erforderlich – besonders im Falle eines Produkterkennungsgeräts für Blinde – ist eine an die hundert Prozent reichende Korrektheit und Verlässlichkeit der Produktdaten, da die sehgeschädigten Benutzer diese Informationen ja nicht eigenständig überprüfen können. Diese Zuverlässigkeit erreichen wir einerseits durch eine streng selektive Auswahl ‘zuverlässiger Datenlieferanten’ und andererseits durch interne Prüfungsmechanismen und Crosschecks, um möglicherweise fehlerhafte Daten oder mehrfach belegte Strichcodes zu erkennen. Obwohl wir natürlich keine Garantie übernehmen können, haben weder wir, noch unsere Kunden, während des mehr als zehnjährigen Bestehens des EinkaufsFuchses, gravierende Fehler im Bestand der viele Millionen Einträge umfassenden Produktdatenbank ausfindig machen können.

Zum Service des “Systems EinkaufsFuchs” gehören selbstverständlich die regelmäßigen Updates der Artikeldatenbank in den EinkaufsFüchsen, die wir bei jedem einzelnen unserer Kunden zwei Jahre lang kostenlos durchführen. Zudem müssen bei Bedarf oder Gelegenheit die persönlich angelegten Produktdaten der Kunden gesichert werden, damit diese nicht verloren gehen, sollte der Einkaufsfuchs eines Kunden eventuell abhanden kommen oder schadhaft werden. Diese Dienstleistung stellen wir ebenfalls für zwei Jahre kostenlos zur Verfügung.

Unsere Preiskalkulation zeigt, dass die reinen Hardwarekosten (Material sowie Produktion) eines EinkaufsFuchses vergleichbar mit den Hardwarekosten eines elektronischen Vorlesegeräts sind. Dessen Komponenten werden aus günstig erhältlichen Massenprodukten wie Motherboard und Speichermedium, sowie OCR-Software, Gehäuse und Lautsprecher zusammengestellt. Der Anteil der Eigenentwicklung ist dort relativ gering und beschränkt sich im Wesentlichen auf die Menüführung des Vorleseprogramms.

Der Einkaufsfuchs beruht, um klein, handlich, robust und ergonomisch bedienbar zu sein, auf einer aufwändigen Entwicklung mit eigens hergestellter Elektronik und deren komplexer Steuerungssoftware. Die entsprechenden Entwicklungskosten sind beträchtlich und müssen bei den Kosten des Einkaufsfuchses bedacht werden; ebenso wie die verwendeten qualitativ hochwertigen Einzelkomponenten, etwa dem bei allen Lichtverhältnissen schnell und zuverlässig arbeitenden omni-direktionalen Laser-Scanner-Modul.

Berücksichtigen wir zusätzlich die notwendigen Umlagen für Garantieleistungen, Lizenzgebühren, Weiterentwicklung und Logistik, so ergibt sich ein weiterer Kostenfaktor, der aufgrund der geringen Stückzahlen, in der Blindenhilfsmittel wie der EinkaufsFuchs üblicherweise produziert werden, erheblich über denen eines gewöhnlichen Produkts liegt.

Die kontinuierlichen und komplexen Serviceleistungen, die dem ergonomischen und zuverlässigen Produkterkennungs-System “EinkaufsFuchs” zugrunde liegen, sind erheblich höher als bei einem, in der Herstellung und Anschaffung etwa gleich teuren, elektronischen Vorlesegerät für Blinde. Dennoch bleiben wir mit der Preisgestaltung des EinkaufsFuchses fairerweise im Rahmen der Kosten eines solchen Hilfsmittels.

Dr. Uwe Kosa, SynPhon GmbH, Juli 2011